Heimladen hat die Zukunft im Blick
In dem Land, das für Weinköniginnen, liberale (kulante) Geschwindigkeitsbeschränkungen und seine vielfältige Industrielandschaft bekannt ist, ist eine grüne Revolution im Gange.
In dem Bemühen, die CO2-Werte zu senken und das Klima zu schützen, will die Bundesregierung eine flächendeckende und nutzerfreundliche Ladeinfrastruktur bereitstellen. Der Masterplan: bis zum Jahr 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte für E-Mobilität. Innerhalb desselben Zeitrahmens will Deutschland und auch die Europäische Union (EU) die Zahl der verkauften Verbrennungsmotoren reduzieren und mehr als 10 Millionen E-Fahrzeuge auf die Straße bringen. Seit 2020 unterstützen auch die deutschen Behörden die Bürgerinnen und Bürger mit großzügigen Anreizen und Subventionen, wenn sie sich für Elektroautos statt für Benzin- oder Dieselfahrzeuge entscheiden.
Die große Frage lautet: Was bedeutet das für die Zukunft des Aufladens von Elektroautos?
Parallel zur wachsenden Anzahl von Elektroautos, steigt natürlich auch das Interesse an privaten Ladestationen. Das ist nicht immer so einfach zu realisieren, wie der Elektroauto-Enthusiast und Gründer von HEIMLADEN, Max Wojtynia, berichtet.
Seit anderthalb Jahren öffentlich aufgeladen
Max wohnt in Randersacker, einem idyllischen Dorf mit Kopfsteinpflaster, Gasthöfen und 22 Weingütern. In seinem Hof (auf seinem Stellplatz) sind, umgeben von Weinreben und Grünflächen, fünf Laderoboter installiert.
– Als meine Frau und ich einen Sohn bekamen und von unseren ersten Paar zu einer Familie wurden, brauchten wir ein neues Auto. Für uns war von Anfang an klar, dass wir uns für ein Elektroauto entscheiden werden. Schließlich bestellten wir ein Tesla Model 3 – ein fantastisches Auto, das uns gute Dienste leistete.
In den ersten 18 Monaten nutzte Max ausschließlich öffentliche Ladestationen auf dem Weg zur und von der Arbeit. Das Aha-Erlebnis, als er dann endlich auch zu Hause seine Ladestation installiert hatte, war überwältigend.
– Alles wurde so viel bequemer. Das sichere Gefühl, jede Autofahrt mit einer vollen Batterie beginnen zu können. Nicht mehr nach der nächstgelegenen Ladestation suchen zu müssen, wenn man nach Hause kommt und die Batterie nur noch 5 Prozent hat.
Niemand hatte eine Komplett-Lösung, um ein Auto auch zu Hause laden zu können
Doch bevor die Ladestation installiert war, gab es einige Herausforderungen. Max stellte schnell fest, dass es in der Gegend niemanden gab, der Erfahrung mit dem Thema privaten Laden und installieren der privaten Ladestationen hatte. Am Ende kümmerte er sich um das meiste selbst – von der Planung über die Bestellung einer Ladestation bis hin zum Erklären der technischen Details für die Elektriker.
– Für mich war es zunächst ein Hobbyprojekt, es hat einfach Spaß gemacht. Dabei stellte ich fest, dass ich nicht alleine war. Vielen anderen ging es wie mir: es gab keine verlässliche Lösung für das Laden von Elektroautos zuhause. Der Unternehmer in mir war geweckt. Ich erkannte die Chance, ein Start-Up auf einer soliden Basis aufbauen zu können.
Einfach – so als würde man Internet bestellen und installieren wollen
Um aus der Idee ein vollwertiges Unternehmen zu machen, holte Max Niklas Slatin als COO und Christian Arians als CTO an Bord. Ihre Mission, Kauf und Installation von privaten Ladestationen so einfach zu realisieren, wie die Einrichtung eines Breitband-Internetanschlusses, setzt das Team mit gebündeltem Wissen und reichlich Erfahrung um.
– Studien zeigen, dass dort mehr Elektroautos verkauft werden, wo es Zugang zu öffentlichen Ladestationen gibt. Diesen Effekt wünschen wir uns auch für private Ladestationen. Wenn wir es den Menschen ermöglichen Ladestationen sowohl in Privathäusern wie auch in Wohnanlagen schnell und unkompliziert installiert zu bekommen, wird dies den Umstieg auf Elektrofahrzeuge beschleunigen.
Ruft ein Kunde an und bestellt eine Ladestation für sein Elektroauto, übernimmt HEIMLADEN den gesamten Prozess bis zum funktionsfertigen privaten Ladepunkt, sodass er nur noch den Stecker einzustecken braucht. Während HEIMLADEN sein Netzwerk von Elektroinstallateuren und anderen Partnern ständig erweitert, setzt das Team von Anbeginn an das gleiche Ladegerät.
– Ich war sofort begeistert von dem „Plug and Play“ Konzept der Easee-Laderoboter. Der smarte und einfache Installationsprozess ist einzigartig. Die Rückmeldungen der Elektroinstallateure, mit denen wir zusammenarbeiten, gleichen sich: Sie lieben die Produkte von Easee.
– Die Skepsis gegenüber Elektroautos muss überwunden werden
Einer der Bremsklötze bei der Entwicklung der Elektromobilität ist die Skepsis, ob die Elektroautos mit herkömmlichen Diesel- und Benzinautos mithalten können. Diese Skepsis basiert vor allem auf mangelndem Wissen, meint Max.
– Wir versuchen, insbesondere hier unseren Beitrag zu leisten. Wenn die Leute mitbekommen, wie einfach es für ihre Nachbarn ist, Elektroautos zu Hause zu laden, werden sie neugierig und interessieren sich für das Konzept einer privaten Ladestation. Die Skepsis was die Nutzung der Elektrofahrzeuge angeht bleibt zunächst bestehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sobald man diese Personen in ein Elektroauto setzt, sind sie von dem Antriebskonzept überzeugt. Die Leute überrascht und beeindruckt, wie wenig Lärm Elektroautos machen und wie gut sie sich fahren lassen.
Max ist überzeugt sind, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Elektroautos in Deutschland normal sind.
– Wir müssen das Wissen aufbauen und verbreiten, damit die Skepsis verschwindet. Ich gehe davon aus, dass Elektroautos in fünf bis zehn Jahren der Standard sind. Es muss zur Selbstverständlichkeit werden, ein Elektroauto zu kaufen – auch an dem Tag, an dem die Subventionen wegfallen.
– Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem alle merken, dass Benzin keinen Spaß mehr macht.
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